Beratung zur Anerkennung beruflicher Abschlüsse in Deutschland in ukrainischer und russischer Sprache

Redakteurin · 

Club Dialog e.V. betreibt das Überregionale Kompetenzzentrum zur Anerkennung ukrainischer Berufsabschlüsse. Dies ist ein Modul des Projekts "Fahrplan Anerkennung beruflicher Abschlüsse Plus" (FAbA Plus), das vom Träger seit 2011 erfolgreich realisiert wird.

Die Mitarbeiter*innen des Projekts FAbA Plus haben jeden Tag viel zu tun: Beratungen, Treffen und Veranstaltungen. Mehr als eineinhalb Millionen Geflüchtete sind seit Beginn des Krieges aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Laut Statistik gelten fast drei Viertel von ihnen (72 Prozent) als "hochqualifiziert", besitzen also einen Hochschul- oder Fachhochschul-Abschluss.

“Die Einrichtung des überregionalen Kompetenzzentrums ist ein sehr wichtiger und notwendiger Schritt, um möglichst vielen Menschen aus der Ukraine, die in Deutschland leben, die Möglichkeit der Anerkennung ihres beruflichen Abschlusses und damit der erfolgreichen Integration in den Arbeitsmarkt zu eröffnen. Dies ist ein Meilenstein für die Anerkennung ausländischer Abschlüsse in Deutschland. Das liegt an der großen Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine und der hochqualifizierten Zielgruppe. Mit speziell konzipierten Angeboten ist es möglich, möglichst viele Menschen zu erreichen”,

- sagt Natalia Roesler, Geschäftsführerin des Clubs Dialog e.V.

Das Projekt FAbA Plus wird im Rahmen des Förderprogramms IQ - Integration durch Qualifizierung - durchgeführt. Ziel des IQ-Programms ist die Förderung von Maßnahmen zur nachhaltigen und bildungsadäquaten Integration von erwachsenen Menschen ausländischer Herkunft in den Arbeitsmarkt.

“Seit 2011 bieten wir die Beratungen in der Form eines persönlichen Gespräches an. Sie sind besser geeignet für diejenigen, die direkt in Berlin leben. Seit November 2023 nutzen wir auch ein anderes Format, nämlich online. Diese Online-Beratung steht allen Menschen überall in Deutschland auf jedem bequemen digitalen Gerät zur Verfügung",

- sagt Irina Nowodworskaja, Projektleiterin.

Jede Informationsveranstaltung hat eigenes Thema und ist den Anerkennungsmodalitäten einer bestimmten Berufsgruppe gewidmet. Die Anforderungen und Verfahren für die Anerkennung unterscheiden sich je nach Beruf und auch manchmal nach Bundesland. Entgegen der verbreiteter Meinung es gibt kein einheitliches berufsübergreifendes Anerkennungsverfahren der ausländischen Qualifikationen in Deutschland.

"Es werden spezielle Informationsveranstaltungen für Ingenieur*innen und Architekt*innen, für Vertreter*innen sozialer und pädagogischer Berufe, für Mediziner mit akademischen und Ausbildungsabschlüssen, angeboten. Im April werden zum ersten Mal auch Informationen für Lehrer*innen angeboten," - sagt Irina Nowodworskaja, Projektleiterin.

Alle Beratungs- und Informationsveranstaltungen sind für die Teilnehmer*innen kostenlos und werden auf Russisch und Ukrainisch durchgeführt. Auf Jobmessen oder bei Informationsveranstaltungen der Agentur für Arbeit und Jobcenter, oder anderen offiziellen Organisationen besteht die Möglichkeit die Projektmitarbeiterinnen persönlich zu treffen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Das Projekt “Fahrplan Anerkennung beruflicher Abschlüsse Plus” wird im Rahmen des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit. Ein weiterer Förderer ist Land Berlin.