Familie als Schlüssel einer erfolgreichen Entwicklung der deutschen Gesellschaft
Die Organisationen und Verbände, die sich heutzutage mit verschiedenen Familienangelegenheiten beschäftigen, arbeiten kontinuierlich an der Ausweitung und Verbesserung von familienfreundlichen Rahmenbedingungen und bieten Handlungsempfehlungen als wichtige Hilfe für politische Entscheidungen an. Diese Institutionen sind zu wichtigen Ansprechpartnern geworden, die mit ihrer Praxisperspektive die Staatsstrukturen bei der Erarbeitung neuer gesetzlicher Richtlinien im Bereich des Gesundheitswesens, im sozialen Bereich und in der Familienpolitik unterstützen.
Eine dieser Organisationen ist die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF) e.V. Die Arbeitsgemeinschaft beschäftigt sich bereits seit 60 Jahren mit der Interessens- und Rechtsförderung von Familien, tritt aktiv im Dialog zwischen den Organisationen und Instanzen auf, die sich mit Familienangelegenheiten beschäftigen, und den staatlichen Strukturen, die an der Familienpolitik arbeiten und diese aktiv betreiben.
Im Jahr 2000 entstand unter dem Dach der AGF e.V. ein neues Organ, welches Familien- und Wohlfahrtsverbände, Stiftungen und Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Religionsgemeinschaften vereinigt, die gemeinsam für eine familienfreundliche Gesellschaft aktiv Verantwortung übernehmen. So ist das Bundesforum Familie entstanden, das von 82 Bundesverbänden im September 2000 gegründet wurde. Aktuell sind 120 Verbände bundesweit Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie.
Das Bundesforum Familie arbeitet auf Projektbasis zu mehrjährigen thematischen Schwerpunkten. So wurden seit 2000 zu folgenden Themen Praxiserfahrungen gebündelt und Handlungsempfehlungen erarbeitet: Familie und Medien (2000-2002), Migrationsfamilien (2003-2004), Familie und Generationen (2005-2006), Kinder brauchen Werte (2007- 2009), Zeit und Gesundheit (2010-2011), Grundschulkinder fördern und fordern (2012).
Als aktuelles Thema für die Arbeit des Bundesforums wurde der Schwerpunkt „Familie und Inklusion“ für die Jahre 2013-2015 ausgewählt. Ziel ist, Handlungsempfehlungen für die Inklusion von Familien aller Konfessionen und Hautfarben, unabhängig vom sozialen Umfeld und Wirtschaftslage, von unterschiedlichen Bildungsständen und Familienformen, ob mit Familienmitgliedern mit Behinderung und anderen individuellen Besonderheiten oder ohne, zu erarbeiten.
In vielen Bereichen sind bereits vielfältige Erfahrungen zum Thema Inklusion und deren Umsetzung gesammelt worden. Es gibt jedoch noch viel zu tun, um diesen Prozess zu verwirklichen, es müssen noch viele Schritte unternommen werden.
Im Arbeitsprozess zu diesem Thema ist es wichtig zu verstehen, was eine „inklusive“ Familienpolitik bedeutet und welche Ergebnisse sie idealerweise erzielen kann. Außerdem ist es wichtig, bei der Diskussion zu diesem Thema die wirkliche Lebenssituation der Familien und Menschen mit individuellen Besonderheiten, sowie auch die praktischen Erfahrungen der Mitgliedsverbände zu berücksichtigen.
Für die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis wurden zwei Arbeitsgruppen gebildet: Arbeitsgruppe A „Inklusion bei Familien mit behinderten Angehörigen“ und Arbeitsgruppe B „Inklusion für die Vielfalt von Familien“. Bei den Arbeitstreffen dieser Gruppen werden Kriterien für die Entwicklung und Verbesserung der Lebensbedingungen und der Inklusion aller Familien in die Gesellschaft, sowie Expertisen und praktische Vorschläge für die Politik besprochen und entwickelt.
Mitte dieses Jahres ist Frau Irina Fixel der Arbeitsgruppe B beigetreten. Sie ist Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der russischsprachigen Eltern e.V., dem im Mai 2014 die Mitgliedschaft im Bundesforum Familie angeboten wurde. Frau Irina Fixel ist eine von 27 Gruppenmitgliedern, die an den Handlungsempfehlungen im Bereich der Inklusion der Vielfalt von Familien arbeiten.
Beim jährlichen Netzwerktreffen aller Bundesforumsmitglieder, im September 2014 in Berlin wurden bereits die ersten Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen vorgestellt. Die nächsten Treffen der Arbeitsgruppen finden im November dieses Jahres statt. Als Mitglied des Bundesverbandes russischsprachiger Eltern e.V. stellt Frau Irina Fixel Interessen russischsprachiger Familien vor. Der Verband ist bereit, sich an der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für die Inklusion dieser Familien aktiv zu beteiligen.
Unter anderem ist zu berücksichtigen, dass sich innerhalb der Arbeitsgruppen momentan nur zwei Migrantenselbstorganisationen beteiligen: der Bundesverband russischsprachiger Eltern (BVRE) und die Föderation türkischer Elternvereine (FöTED). Diese beiden Verbände bringen ihre Erfahrungen zielgerecht bei der Arbeit mit Migranten und der Entwicklung von Vorschlägen ein.
„Ich bin der Meinung, dass die Teilnahme an der Arbeit im Bundesforum und in der Arbeitsgruppe B von einer sehr großen Bedeutung ist. Früher gab es niemanden, der die Interessen unserer Familien vertreten hat. Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe haben unseren Verband sowie unsere Erfahrungen in der Arbeit mit Migranten positiv aufgenommen. Es ist ein großer Erfolg für den Bundesverband, aber auch für die ganze russischsprachige Diaspora in Deutschland. Wir sind auf dem richtigen Weg!“ – so Irina Fixel nach dem Treffen in Berlin.
Sehr wichtig ist auch, dass sich die bundesweiten russischsprachigen Verbände aktiv an der Arbeit solcher Fora und Arbeitsgemeinschaften beteiligen. Denn nur durch die eigene Stimme und Selbstbeteiligung wird es möglich, die reale Lebenssituation und Interessen von russischsprachigen Familien darzustellen. Immerhin ist die Familie der Schlüssel für den Erfolg jeder Gesellschaft.
Für den Bundesverband russischsprachiger Eltern gibt die Zusammenarbeit mit dem Bundesforum Familie die Möglichkeit, andere Organisationen kennenzulernen, die auch mit Familien, Kindern, Eltern und Vertreter/innen verschiedener Generationen auf der Bundes-, Landes- und Kommunalebene arbeiten und Erfahrungen auszutauschen. Wir sind auf dem richtigen Weg!
Weitere Informationen finden Sie unter http://bundesforum-familie.de/
