Projekt AIPol: Multiplikator*innenschulung Vortrag: „Inklusive Erinnerungskultur für eine gemeinsame Zukunft“

Die erste Multiplikator*innenschulung im Rahmen des Projekts „Politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft: Migrantenorganisationen als Träger aufsuchender interkultureller politischer Bildung“ (AIPol) fand erfolgreich im online-Format statt.

Verteilt auf mehrere Tage begann die Schulung am 03.04 mit der durch den Projektleiter Dr. Deniss Hanovs moderierten Einführungsveranstaltung und ging am 09.04 mit der Einweisung in die lokale Maßnahmen zu Ende.

Multiplikator*innen aus folgenden Organisationen nahmen an den Videokonferenzen der Schulung teil:

  1. Deutsch-Russische Gesellschaft Göttingen e.V.
  2. Diamant e.V.
  3. Türkische Gemeinde Hessen
  4. Iberoamericae e.V.
  5. Iranische Gemeinde in Deutschland e.V.
  6. Kurdisches Zentrum e.V.
  7. Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V.
  8. Polnischer Sozialrat e.V.
  9. Quarteera e.V.
  10. Storytelling Arena gUG (haftungsbeschränkt)
  11. Türkischer Bund Berlin-Brandenburg e.V.
  12. Vereinigung Aserbaidschanischer Studierender und Wissenschaftler e.V.
  13. Zentralverband der Ukrainer in Deutschland e.V.
  14. Initiative "Daj Znak"
  15. Young Voice TGD e.V.
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Der Leiter des Projekts Deniss Hanovs hielt einen Vortrag zum Thema „Inklusive Erinnerungskultur für eine gemeinsame Zukunft“. Wie kann man in einer demokratischen Gesellschaft unterschiedliche Deutungen und Versionen des komplizierten 20. Jahrhunderts zum Ausdruck bringen, diese offen und kritisch betrachten, analysieren und in die gemeinsame europäische Geschichte einbauen, ohne dass neue Abgrenzungen und Berührungsängste entstehen? Wie können Organisationen in ihren Communities als Foren für eine hierarchiefreie und inklusive Erinnerungsdebatte fungieren und wie kann man über die tragische Geschichte der Europäer offen und inklusiv reden? Welche Risiken und Gefahren bestehen auf dem Weg zu einer inklusiven Zukunft durch eine gemeinsame Erinnerungskultur? Diese und weitere wichtige Fragen wurden in diesem Lernmodul thematisiert.

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Dr. Kamila Schöll-Mazurek  vom Polnischen Sozialrat e.V. thematisierte in ihrem Lernmodul die Demokratie und Herausforderungen der Partizipation in Deutschland. Da viele Menschen in Deutschland, darunter auch viele Menschen mit Migrationshintergrund, an der Politik nicht beteiligt sind, laufen sie die Gefahr, aus Akteur*innen der Demokratie zu uninteressierten Zuschauer*innen zu werden. Wie kann man effizient an der Demokratie partizipieren? Was gehört zur Teilhabe? Welche Risiken bestehen für die moderne Demokratie, wenn viele von uns sich gar nicht für sie interessieren?

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Wanja Kilber vom Verein für russischsprachige LGBTIQ+ in Deutschland Quarteera e.V. schulte die Multiplikator*innen zum Thema „Vielfalt aktiv gestalten: Erfahrungen von LGBTIQ+ für nachhaltige Inklusion“. Er berichtete über die langjährigen Erfahrungen auf dem Gebiet der Sensibilisierung für sexuelle Vielfalt und Genderidentität in der russischsprachigen Community und stellte einige praktische Methoden zum Abbau von LGBTIQ+-Feindlichkeit vor.

Dass alle Multiplikator*innen die Schulung mit gut bis sehr gut benoteten, wie die Auswertung der Evaluation zeigte, sehen wir als Beleg, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und als Inspiration für weitere online-Aktivitäten. Verbesserungspotentiale muss man aber auch immer im Auge behalten: den Austausch zwischen den Beteiligten, der im Rahmen der Lernmodule nicht immer ausreichend stattfinden konnte, kompensierten wir auf eine digitale Art. Nach der Schulung wurde eine Whatsapp-Gruppe erstellt, in der alle Interessierten miteinander kommunizieren können.

Bei der letzten Sitzung wurden die Teilnehmer*innen in drei Gruppen aufgeteilt, in denen sie gemeinsam überlegten, wie sie ihre darauffolgenden lokalen Maßnahmen gestalten.

Die Gruppe „Erinnerungskultur“ schlug die biografische Methode vor. Die Zielgruppe würde sich dabei aus Migrant*innen, die lange in Deutschland leben, neugekommenen Migrant*innen und deutschen Kulturträger*innen zusammensetzen.

In diesem Format könnte man bilingual folgende Themen besprechen:

Positive Beispiele der Migrant*innen, die in Deutschland länger leben (professionals):  wie hat man den Erfolg geschafft? Wie kommt man zur Stabilität?

Deutsche Kulturträger*innen können ihr Wissen über die professionals an die neugekommenen Migrant*innen vermitteln. Professionals helfen nicht nur bei der sprachlichen Übersetzung, sondern auch bei der verständlichen Umformulierung, um potenzielle Missverständnisse zu überwinden.

Gemeinsame Ausflüge in die Betriebe, Orte der Administration oder der Arbeit könnten ebenfalls ein passendes Format für die lokalen Maßnahmen sein.

Die Gruppe „allgemeine politische Bildung“ stellte vier möglichen Formate vor:

  • Eine öffentliche Debatte zu den Themen Diskriminierung und Rechtsextremismus. Die Maßnahme mit diesem Format sollte in Hessen stattfinden und unter anderem den Anschlag in Hanau thematisieren. Zur Zielgruppe dieses Formats gehören alle Interessierten.
  • Eine dialogische Veranstaltung im Format des Storytellings: Die Zielgruppe wäre abhängig vom Thema.
  • Ein World-Café für politisch nicht engagierte Leute, um sie zu informieren und zu einem Engagement zu ermutigen.
  • Eine Schulung für die Leute, die sich engagieren wollen, oder Leute mit Engagementpotenzial: bei dieser Schulung soll handwerklich vermittelt werden, was man bei seinem Engagement braucht.

Die Gruppe „Sexuelle Vielfalt und Gender“ war der Meinung, dass bei der Aufklärungsarbeit zu diesem Thema mehr Menschlichkeit gewünscht werde. Es sei wichtig bei den Maßnahmen zu zeigen, dass in Deutschland nicht alles perfekt sei. Es sei ebenfalls wichtig zu zeigen: wir arbeiten gemeinsam in einer kulturellen Vielfalt. Es werde entsprechendes Fachpersonal gebraucht. Als Statement könnte man Regenbogenaufkleber in den Institutionen und Organisationen plakativ darstellen.

Die zweite Hälfte dieser Multiplikator*innenschulung findet voraussichtlich vom 12. bis 14. Juni statt. Im Rahmen der Schulung befassen wir uns zusammen mit dem Multiplikator*innenteam und den Experten mit folgenden Themen:

  • Verschwörungstheorien
  • Fake News
  • "Rechtsradikale Mobilmachung online", Identitäre Bewegungen im Netz.

В рамках проекта AIPol состоялась первая часть учебного онлайн-курса для мультипликаторов.

Проект «AIPol»: Курс для мультипликаторов. Доклад: «Инклюзивная культура памяти для общего будущего».

Первая часть учебного курса для мультипликаторов в рамках проекта «Гражданское образование в мигрантском обществе: организации мигрантов как носители межкультурного гражданского образования» (AIPol) с успехом прошла в онлайн-формате. Серия мероприятий началась 3-го апреля со вступительного мероприятия, которое вел руководитель проекта д-р. Денисс Хановс. Последнее мероприятие состоялось 9-го апреля и было посвящено обсуждению предстоящих мероприятий на местах.

В видеоконференциях тренингов приняли участие представители мигрантских организаций со всех уголков Германии:

  1. Deutsch-Russische Gesellschaft Göttingen e.V.
  2. Diamant e.V.
  3. Türkische Gemeinde Hessen
  4. Iberoamericae e.V.
  5. Iranische Gemeinde in Deutschland e.V.
  6. Kurdisches Zentrum e.V.
  7. Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V.
  8. Polnischer Sozialrat e.V.
  9. Quarteera e.V.
  10. Storytelling Arena gUG (haftungsbeschränkt)
  11. Türkischer Bund Berlin-Brandenburg e.V.
  12. Vereinigung Aserbaidschanischer Studierender und Wissenschaftler e.V.
  13. Zentralverband der Ukrainer in Deutschland e.V.
  14. Initiative "Daj Znak"
  15. Young Voice TGD e.V.
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Руководитель проекта Денисс Хановс выступил с докладом на тему «Инклюзивная культура памяти для общего будущего». Как можно выразить различные интерпретации и версии сложного 20-го века в демократическом обществе, посмотреть на них открыто и критически, проанализировать их и включить их в общую европейскую историю, избежав  маргинализации или конфронтации? Каким образом организации в своих сообществах могут выступать в качестве форума для дебатов памяти без иерархий, для всех без исключения? Как можно открыто и всем вместе разговаривать о трагической истории европейцев? Каковы риски и опасности на пути к инклюзивному будущему через общую культуру памяти? Эти и другие важные вопросы были рассмотрены в ходе этого учебного модуля.

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Д-р Камила Шёлль-Мазурек из Польского социального совета рассказала участникам тренинга о демократии и проблемах участия в политической жизни Германии. Поскольку многие в Германии, в том числе и люди с мигрантским прошлым, не участвуют в политической жизни, они из акторов демократии рискуют превратиться в незаинтересованных зрителей. Как можно эффективно участвовать в демократических процессах? Что является собственно участием в процессах? Какие риски появляются у современной демократии, если многие из нас не проявляют интереса к её содержанию?

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Ваня Килбер из ассоциации русскоязычного LGBTIQ + -сообщества в Германии Quarteerae.V. провел обучение мультипликаторов на тему «Активное формирование разнообразия: опыт LGBTIQ + для устойчивого включения». Он рассказал о многолетнем опыте в области повышения осведомленности о сексуальном разнообразии и гендерной идентичности в русскоязычном сообществе и представил некоторые практические методы борьбы с враждебностью к LGBTIQ +.

 

В том, что все участники наших онлайн-мероприятий дали нам оценку «хорошо» или «очень хорошо», как показала эвалюация, мы видим подтверждение того, что мы на верном пути. Это вдохновляет нас на дальнейшие мероприятия в онлайн-режиме. Тем не менее, всегда есть место для улучшения: общение между участниками, которое в ходе тренингов не всегда могло происходить в достаточном объёме, мы компенсировали «дигитальным путем». После обучения была создана группа в WhatsApp, в которой все заинтересованные могут общаться друг с другом.

На последнем тренинге участников разделили на три группы, где они обсуждали предстоящие мероприятия, которые будут организовывать на местах.

Группа «Культура памяти» предложила биографический подход. Целевая группа в таком случае будет состоять из мигрантов, которые живут в Германии в течение длительного времени, вновь прибывших мигрантов и носителей немецкой культуры.

В этом «двуязычном» формате можно поднять на обсуждение такие темы:

Положительные примеры мигрантов, которые дольше живут в Германии («профессионалы») - Как они добились успеха? Как достигли стабильности? Носители немецкой культуры могут передать свои знания через «профессионалов» вновь прибывшим мигрантам. «Профессионалы» в данном процессе не только помогают с переводом, но и с понятными формулировками, чтобы преодолеть возможные недоразумения. Экскурсии на заводы, в администрации или на рабочие места также могут быть подходящим форматом для таких мероприятий.

Группа «общего гражданского образования» представила четыре возможных формата:

Открытые дебаты на темы дискриминации и правого экстремизма. Мероприятие в этом формате должно проходить в Гессене и, помимо прочего, отразить нападение в Ханау.

Все заинтересованные могут войти в целевую группу этого формата.

Диалог в формате Storytelling: целевая группа зависит от темы.

World-Café для далёких от политики людей, чтобы информировать их и мотивировать к участию в политической жизни.

Учебный курс для людей, которые хотят принять участие в политической жизни, или людей с потенциалом участвовать: курс на тему того, как можно принимать участие в политических процессах.

В группе «сексуальное разнообразие» решили, что в образовательной работе по этой теме требуется больше доверительности. Важно показать, что и в Германии ситуация не идеальна. Также важно показать, что мы живем все вместе в культурном разнообразии. Для этого требуются соответствующие специалисты. Как стейтмент можно показывать радужные наклейки в разных учреждениях и организациях.

Вторая половина учебного курса мультипликаторов пройдет с 12-го по 14-ое июня. В рамках тренинга мы будем работать с командой мультипликаторов и экспертами по следующим темам:

  • - Теории заговора
  • - Fake news
  • - «Праворадикальная мобилизация онлайн», движение за идентичность в сети.

Gefördert durch:

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