"Unser Haus –Dresden: Migranten für Migranten"

Der Verein führt für die Stadt ein sehr wichtiges Projekt durch: Der „Gemeindedolmetscherdienst Dresden“. An diesem Projekt beteiligen sich keine professionellen Dolmetscher, sondern Freiwillige, die nach einer Umschulung frei dolmetschen dürfen. Ein solcher Dolmetscher-Begleiter betreut in der Regel seine Landsleute, um unter Berücksichtigung der Sprach- und Mentalitätsbesonderheiten vorhandene Fragen und Probleme zu lösen. Er begleitet ihn zu Behörden oder hilft beim Ausfüllen von Dokumenten. Der Verein leistet professionelle Hilfe in verschiedenen Sprachen: Englisch, Französisch, Rumänisch, Türkisch, Arabisch, Aserbaidschanisch und andere Sprachen. In dem Zentrum arbeiten Freiwillige – das sind „ehemalige Migranten“ und Deutsche –, die ihre Hilfe denjenigen anbieten, die vor kurzem nach Deutschland gekommen sind. Ein Migrant hilft sozusagen einem anderen.

Seit vier Jahren läuft erfolgreich das Projekt „Bildungspatenschaften“. Im Rahmen dieses Projekts hilft der Verein, Betreuer zum Beispiel für die Hausaufgabenbetreuung von Kindern zu finden. Heute besuchen das Zentrum 120 Schüler, Schulabsolventen und Studenten. Ein Schüler oder Absolvent übernimmt eine Patenschaft für einen anderen. Sie geben nicht nur Nachhilfe, sondern spielen auch zusammen Fußball, gehen ins Kino, besuchen Museen und Ausstellungen. Zurzeit liegen 60 Anträge von Kindern vor, die auf einen Paten warten.

In dem Integrationszentrum arbeitet erfolgreich der „Interkulturelle Frauentreff“. In der ersten Jahreshälfte 2014 besuchten 400 Frauen aus 25 Ländern den Frauentreff. Für die Frauen aus verschiedenen Communities ist das ein guter Start ins „neue“ Leben. Die deutsche Sprache verbindet diese Frauen, sowohl bei der Zubereitung der traditionellen Gerichte als auch bei den Diskussionen über Integration.

Jana Franz

Um das Interview mit der Mitarbeiterin der gemeinnützigen Organisation „Ausländerrat Dresden e.V.“ Olga Sperling zu lesen, sieh den folgenden Link