"Unsere Türen sind für alle offen"

Der Verband ist auch für Mitglieder anderer ethnischer Communities, wie z.B. der türkischen, arabischen, griechischen, rumänischen, bulgarischen, polnischen, äthiopischen usw., eine wichtige Anlaufstelle. Das Zentrum hat seine Türen nicht nur für diejenigen geöffnet, die russische Wurzeln haben. Hier ist jeder willkommen. Auch Kinder aus deutschsprachigen Familien kommen in das Nürnberger Zentrum und nehmen an den gemeinsamen Festen teil, oder erhalten Nachhilfeunterricht in der Schule durch qualifizierte Lehrkräfte. Eltern aus verschiedenen ethnischen Communities lassen sich in Wartelisten eintragen, um ihre Kinder für den Mal- oder Musikunterricht anzumelden, oder damit sie Hilfe bei den Hausaufgaben für die Schule erhalten. Der Unterricht findet auf Deutsch und Russisch statt. Die Teilnehmer wachsen in zwei Kulturen und zweisprachig auf. Sie feiern „Masleniza“ (wortwörtlich „Butterwoche“ oder Russischer Karneval) genauso wie den deutschen Karneval und nach Weihnachten wird das Russische Silvester nach dem alten Kalender gefeiert. Die Samstagsschule ist ein innovatives Projekt des Zentrums. Am Vormittag besuchen die Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren den Klassenunterricht in der Grundschule. Die Vorbereitung der Kinder auf eine deutsche Schule findet in der deutschen Sprache statt. Samstags gibt es auch Fördergruppen für Kleinkinder schon ab eineinhalb Jahren – der sogenannte Förderkindergarten in der Samstagsschule. Die Eltern haben vormittags frei. Die Jugendlichen sind vom Chemie- und Physikunterricht begeistert, da man dort Experimente durchführen kann. Regelmäßig findet auch Sport-, Musik- und Malunterricht statt. In der letzten Unterrichtsstunde wird für Interessierte Russischunterricht angeboten. Über 20 Lehrkräfte unterrichten in 120 verschiedenen Kursen des Weiterbildungszentrums. Die Leiterin des Zentrums, Irina Fixel, hat große Erfahrung in der Arbeit mit Migranten. Sie sagt: „Wir sind bereit, Deutschland bei der Integration der Migranten zu unterstützen. Unser Potenzial an Wissen sollte genutzt werden. Die deutschen Politiker können dieses Potenzial gemeinsam mit unseren Spezialisten evaluieren. Für eine sichere und glückliche Zukunft ist es für ein multikulturelles, europäisches Land wie Deutschland, das für zahlreiche Migranten ein zweites Zuhause geworden ist, sehr bedeutsam, auf die Stimmen der Migranten zu hören.“

Von Jana Franz (Übersetzung von Alevtina Altenhof)

Wenn Sie mehr über das Thema Integration und Arbeit des Bundesverbands Russischsprachiger Eltern erfahren möchten, lesen Sie das Interview mit der Leiterin des Russisch-Deutschen Kulturzentrums in Nürnberg, Irina Fixel.

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