Veranstaltung “WeltweitWir – Diversität im Auswärtigen Amt”

Der Einsatz des Auswärtigen Amts für mehr Vielfalt im Dienst wurde bereits in die Wege geleitet. So fand eine erste Veranstaltung im Auswärtigen Amt statt, um potentielle Bewerberinnen und Bewerber mit Einwanderungsgeschichte auf den beruflichen Einstieg und die Entwicklungsmöglichkeiten im Auswärtigen Dienst aufmerksam zu machen.

Mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Migrationsgeschichte nahmen an der Veranstaltung “WeltweitWir – Diversität im Auswärtigen Amt” am 17.03.2015 in Berlin teil. Neben interessierten jungen Menschen und Studierenden waren einige Migrantenverbände vertreten. So war der Bundesverband russischsprachiger Eltern e.V. (BVRE) von den drei Organisatoren – das Auswärtige Amt, der Verein DeutschPlus und die Deutschlandstiftung Integration – zur Veranstaltung eingeladen.

Staatssekretär Stephan Steinlein betonte in seinem Grußwort, dass junge Menschen aus Zuwandererfamilien durch ihre Vielfalt die deutsche Gesellschaft bereichern und ein weltweit vernetztes Land wie Deutschland solche Menschen braucht. Das Auswärtige Amt hat Bewerberinnen und Bewerber mit Migrationsgeschichte bei der Ausschreibung für den höheren Dienst im März 2014 zum ersten Mal direkt angesprochen: "Bewerbungen von Personen mit Migrationshintergrund werden ausdrücklich begrüßt. Menschen mit Migrationshintergrund bringen Sprachkenntnisse und Kenntnisse über andere Kulturen mit, die wir im Auswärtigen Dienst gut gebrauchen können. Die Vielfalt unserer Gesellschaft soll sich auch im öffentlichen Dienst widerspiegeln". Im Vortrag und im Gespräch mit dem Publikum stellten die Leiterin der Akademie Auswärtiger Dienst, Sabine Sparwasser und der Ausbildungsleiter
Höherer Dienst, Kai Baldow, das Berufsbild und das Anforderungsprofil für Bewerberinnen und Bewerber sowie das Auswahlverfahren und Praktikums- und Karriereperspektiven vor. Das Auswahlverfahren für den höheren Auswärtigen
Dienst beginnt mit einer Online-Bewerbung, in diesem Jahr von Mitte April bis Ende Mai. Das Vorverfahren findet bis Anfang Juni 2015 statt. Im Anschluss finden ein schriftlicher Teil, eine politische Analyse, Sprachtests, ein psychologischer Eignungstest und Fachprüfungen bis Ende Juli 2015 statt. Der letzte mündliche Teil mit Einzelinterviews, Gesprächen mit Psychologen, einem Plädoyer, sowie Rollenspiele und Gruppenaufgaben
folgt Ende Oktober bis Anfang Dezember 2015.

Die formalen Voraussetzungen für den höheren Dienst sind:
- Deutsche Staatsangehörigkeit
- Mindestens mit einem Master (oder vergleichbarem Abschluss) abgeschlossenes Hochschulstudium
- Gesundheitliche Eignung
- Sicherheitsüberprüfung
- Uneingeschränkte, weltweite Versetzungsbereitschaft.

Beim Auswahlverfahren spielen Fremdsprachen eine besondere Rolle. Gute Sprachkenntnisse in Englisch und Französisch haben äußerste Bedeutung. Allerdings kann Französisch durch eine andere UNO-Amtssprache (Russisch,
Arabisch, Chinesisch oder Spanisch) ersetzt werden.

Es ist wichtig zu wissen, dass im Auswärtigen Amt nicht nur für den höheren Dienst (Diplomatendienst) sondern auch für den gehobenen Dienst (administrative Tätigkeiten), den mittleren Dienst (Sachbearbeitung) sowie nach Fremdsprachenassistenten und Fremdsprachenassistentinnen gesucht wird. Das Auswahlverfahren und die Voraussetzungen können auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes abgerufen werden. Die abschließende Paneldiskussion war das Highlight  der Veranstaltung, da Außenminister Frank-Walter Steinmeier persönlich an der Diskussion teilgenommen hat. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, Fragen an den Außenminister zu stellen und Antworten zu bekommen. Minister Steinmeier unterstrich, dass das Auswärtige Amt: „in besonderem Maße Spiegel unserer Gesellschaft sein sollte. Dabei geht es nicht nur um Fremdsprachenkenntnisse. Wir brauchen neugierige Menschen, die sich in andere Länder und Kulturen einfühlen können."

Der BVRE hofft, dass dies nur der Anfang der interkulturellen Öffnung dieser „elitären“ Institution ist und dass auch junge Menschen mit Migrationsgeschichte vermehrt Deutschland weltweit vertreten werden. Wir begrüßen dies sehr und unterstützen junge Menschen, die oder deren Eltern aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion kommen, dass sie es sich zutrauen und versuchen, ihren beruflichen Weg beim Auswärtigen Amt zu gehen.

Außerdem möchten wir vor allem unsere Eltern über die Möglichkeiten für ihre Kinder beim Auswärtigen Amt informieren. Anbei finden Sie Informationen über den beruflichen Weg, Voraussetzungen und das Auswahlverfahren beim Auswärtigen Amt. Informieren Sie sich und Ihre Kinder über neue berufliche
Perspektiven!


Artikel über die Veranstaltung
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/AAmt/00Aktuelles/150317_Diversitaet-AA.htm
Fragen zur Selbsteinschätzung auf www.diplo.de

Kurze Information zum Auswärtigen Amt: die Zentrale in Berlin, weltweit ca. 230 Auslandsvertretungen, ca. 10.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, weltweit über 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im höheren Dienst,
Thematische Vielfalt der Aufgaben (Politik, Kultur, Rechtsfragen, Wirtschaft, Protokoll und Verwaltung).

Elena Reifenröther

Bundesverband russischsprachiger Eltern e.V. (BVRE)

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