Auftaktseminar des Projektes ImPlural 2025
Vom 14. bis 16. März 2025 fand das Auftaktseminar des Projekts "Im Plural" in Remagen-Oberwinter statt. Ziel des Seminars war es, die zivilgesellschaftlichen Voraussetzungen für eine effiziente Integration zu analysieren, die Rolle des sozialen Engagements in Krisenzeiten zu diskutieren und die Geschichte des Nationalsozialismus zu reflektieren.
Nach der Begrüßung begann das Seminar mit einem dreiteiligen Vortrag von Anna Kolisnichenko (Psychologin, Gestalttherapeutin) über die psychoemotionalen Hindernisse der Integration von Kriegsflüchtlingen. Dabei wurden die Ursprüngen dieser Hindernisse, die Pathologisierung von Geflüchteten sowie strategische Bewältigungsmechanismen thematisiert. Am Abend wurde der Dokumentarfilm über Ukrainerinnen in Deutschland präsentiert, begleitet von einer Diskussion mit der Journalistin und Filmemacherin Katja Garmasch.
Am zweiten Tag stand eine Exkursion zur Ausstellung "Bestimmung: Herrenmensch..." in Vogelsang auf dem Programm. Diese Ausstellung bot wertvolle Einblicke in die NS-Ideologie und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Nach der Mittagspause folgte ein Impulsvortrag mit Diskussion, geleitet von Dr. Dmitri Stratievski (Historiker, Politologe). Diskutiert wurden historische und gegenwärtige Konzepte von Kollektivschuld, insbesondere im Zusammenhang mit Erinnerungskultur und Verantwortung. Der Nachmittag wurde mit einem interaktiven Quiz "Von Weimarer Demokratie zu NS-Regime" abgerundet. Die Referenten Max Gede, Yuriy Krotov (Makosa e.V.) und Dr. Dmitri Stratievski zeigten, wie Radikale und Populisten Krisen für ihre Zwecke instrumentalisieren.
Am letzten Seminartag sprach Dr. Alina Jašina-Schäfer über soziale Integration und deren verschiedene Dimensionen – kulturell, strukturell, sozial und emotional. Dabei wurden Strategien und Herausforderungen der Integration reflektiert.
Abschließend diskutierte das ImPlural-Team gemeinsam mit den Teilnehmer*innen die Perspektiven des Projekts für das kommende Jahr. Themen waren die Fortführung von Dialogforen und die Planung weiterer Veranstaltungen.
Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie der Beauftragten für Antirassismus gefördert.