BAMgA-Stellungnahme zu den antisemitischen Übergriffen auf israelische Fans in Amsterdam

Die Bundesallianz der Migrantenorganisationen gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit (BAMgA) verurteilt die antisemitischen und gewalttätigen Ausschreitungen nach dem Europa-League-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv in Amsterdam auf das Schärfste. Die schockierenden Berichte und Bilder von bedrängten Menschen, Polizeischutz und massiven Angriffen auf israelische Fans sind zutiefst beunruhigend.

Es ist nicht hinnehmbar, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft angegriffen werden. Antisemitismus ist eine Bedrohung für den Frieden in Europa und erfordert entschlossenes Handeln.

Wenn wir solche Fälle ignorieren und Hetzjagden auf israelische Fans ungestraft bleiben, verschieben sich die moralischen und ethischen Grenzen unserer Gesellschaft. Radikale Antisemiten könnten sich in der trügerischen Sicherheit wiegen, ihre Ideologie ungestraft und vielleicht sogar mit dem stillschweigenden Verständnis von Teilen der Gesellschaft in die Tat umsetzen zu können. Einmal verschobene Grenzen ließen sich nur sehr schwer wiederherstellen. Gerade Deutschland und auch wir in Deutschland und Europa lebenden Migrant*innen stehen in einer besonderen Verantwortung, dies nicht zuzulassen und deutlich gegen solche Vorfälle einzuschreiten.

Wir fordern die niederländischen Behörden auf, die Vorfälle schnell und umfassend aufzuklären. Wir appellieren auch an die deutsche Zivilgesellschaft und Politik, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, damit sich solche Vorfälle in unserem Land nicht wiederholen.

Jeder Angriff auf die Würde und Sicherheit jüdischer Menschen und Israelis ist ein Angriff auf die Werte von Demokratie, Freiheit und Toleranz. Die BAMgA ruft alle gesellschaftlichen und politischen Akteure dazu auf, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit als Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden zu begreifen und ihnen entschieden entgegenzutreten.