Bildungsreise nach Brüssel. Beginn einer wichtigen Diskussion
BVRE organisierte und führte eine Bildungsreise nach Brüssel durch. An der Reise nahmen 29 Personen teil - das BVRE-Team, Vertreter*innen von Migrant*innenorganisation und Aktivist*innen, die an gemeinnützigen Aktivitäten beteiligt sind.
Auf einer farbenfrohen, interaktiven Wand mit Videos und Fotos werden europäische Ereignisse des 20. Jahrhunderts dargestellt. Zwei Kriege. Revolutionen. Zusammenbruch der Sowjetunion. Errichten neuer demokratischen Staaten. Zusammenschluss und die Bildung der Europäischen Union. Die Teilnehmer*innen der BVRE-Delegation bleiben bei vielen Fotos lange stehen.
„Ich erinnere mich an sehr viele Momente, bei denen diese Fotos entstanden sind. In jenen Jahren hat sich unser Leben stark verändert",
- sagt Wladimir Weinberg, Leiter des BVRE. Er stammt ursprünglich aus Lettland und findet auf der Zeitachse die historischen Ereignisse, die dem Beitritt seines Heimatlandes zur Europäischen Union bevorstanden.
Die Exponate beziehen sich nicht nur auf das 20. Jahrhundert, sondern erzählen auch vom Krieg in der Ukraine. Eine der Teilnehmerinnen der BVRE-Delegation, Tetiana Muntianova, stammt aus Saporischschja und musste nach dem Kriegsbeginn nach Deutschland fliehen.
„Es gibt im Parlamentarium, welches sich mit der Arbeit des Europäischen Parlaments befasst, viele Materialien zur Unterstützung der Ukraine, und das ist sehr wertvoll für mich“,
sagt Tatyana. Besuche im Parlamentarium und dem Haus der Europäischen Geschichte sind wichtige Bestandteile der Bildungsreise von BVRE nach Brüssel. Diese Reise ist besonders wichtig heute, denn in diesem Jahr findet die Europawahl statt und in vielen Organisationen sind die Bildungsmaßnahmen zu diesem Thema geplant.
„Ich denke, es ist uns gelungen, eine Gruppe zusammenzustellen, die den Querschnitt der russischsprachigen Bevölkerung in Deutschland repräsentiert. Das ist sowohl eine geografische Vielfalt - von Hamburg bis Freiburg und von Köln bis Dresden - als auch eine persönliche Vielfalt - unter den Teilnehmer*innen sind sowohl Vereins- und Verbandsleiter*innen mit langjähriger Erfahrung als auch Menschen, die erst seit kurzem in Deutschland sind. Die Vertrautheit mit der Geschichte Europas und des Europäischen Parlaments war für alle nützlich",
sagt Yuri Sargelis, stellvertretender Leiter des BVRE.
Während der Bildungsreise begann eine wichtige Diskussion für den BVRE. Wie können wir die Schaffung eines positiven Bildes von russischsprachigen Menschen beeinflussen und neue assoziative Reihen herstellen, die nichts mit dem verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine zu tun haben? Vorstandsmitglied Viсtor Ostrovsky stellt fest, dass dies ein tiefgreifendes und wichtiges Thema ist, an dem weitergearbeitet wird.