Digitale Formate als Unterstützung für zivilgesellschaftliche Organisationen
Der BVRE hat eine Reihe aus drei Multiplikator*innenschulungen durchgeführt, die der Digitalisierung der Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen gewidmet waren. Zwei Schulungen fanden online statt, eine Präsenzveranstaltung in Kassel. Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit modernen digitalen Werkzeugen, der Arbeit in sozialen Netzwerken und den Grundlagen des Fundraisings.
„Erzählen Sie bitte, welche Erwartungen Sie an das Seminar haben, welche Sorgen Sie mitbringen und mit welcher konkreten To-do-Liste Sie heute nach Hause gehen möchten“, – mit diesen Worten eröffnet die Networking-Expertin Irina Posrednikova das Seminar in Kassel. Die Antworten fallen sehr unterschiedlich aus: Einige nutzen bereits viele digitale Instrumente und befürchten, nichts Neues zu erfahren, andere dagegen haben Sorge, dass ihre Vorkenntnisse nicht ausreichen und Inhalte zu komplex sein könnten.
Die gesamte Reihe der Multiplikator*innenschulungen des Projekts „MoKoVe – Mit moderner Kommunikation punkten!“ war nach dem Prinzip „vom Einfachen zum Komplexen“ aufgebaut.
So erläuterte Erik Heidecker, Experte für digitale Strukturen im gemeinnützigen Bereich, zunächst ausführlich, welche Prozesse können und sollten digitalisiert werden – und stellte hierfür anschließend konkrete Werkzeuge vor.
Fundraising-Experte Matthias Daberstiel widmete sich zunächst dem klassischen Spendensystem, das viele Organisationen bereits nutzen, bevor er zu vertiefenden Fragen des Crowdfundings überging.
Martina Kuhlmann aus dem Team Let’s Rock Social Media, Expertin für den Einsatz von KI, präsentierte nicht nur verschiedene digitale Tools, sondern analysierte gemeinsam mit den Teilnehmenden Schritt für Schritt deren konkrete Anwendung.
Ein zentrales Merkmal aller Seminare war die detaillierte Analyse der bereits bestehenden Kommunikationsarbeit der teilnehmenden Organisationen – verbunden mit passgenauen Empfehlungen, was verbessert werden kann. Während der Präsenzveranstaltung in Kassel wurde dies zu einer der Hauptaufgaben. Der BVRE stellte den „MarketingCheckBot“ vor – ein niedrigschwelliges Werkzeug, das hilft, die eigene Kommunikation einzuschätzen. Referentin Irina Posrednikova gestaltete das Programm so, dass die Teilnehmenden fortlaufend ihre Websites, Social-Media-Kanäle und Netzwerksstrukturen gegenseitig analysierten und daraus konkrete Handlungsschritte für ihre Organisationen entwickelten. Am Ende der Schulungsreihe wurde deutlich: Die Erwartungen der Teilnehmenden, neue und konkrete Werkzeuge für ihre Arbeit zu erhalten, haben sich erfüllt – und viele der anfänglichen Sorgen traten in den Hintergrund.
„Zwei Tage intensiver, konzentrierter Zusammenarbeit – genau das hat uns dieses Treffen von befreundeten Kolleg*innen gegeben. Entscheidend war, in jedem Moment wahrzunehmen, mit welchen Herausforderungen andere Vereine konfrontiert sind und welche Aufgaben ihre Teams bewältigen. Die professionelle Arbeit unter professioneller Leitung sorgt für nachhaltige Ergebnisse: Wir alle sind mit neuen Perspektiven und dem Gefühl starker Unterstützung durch die teilnehmenden Organisationen und den BVRE nach Hause gefahren“, betont Borys Shavlov (Club Dialog e.V.).
„Wir haben nicht nur theoretisches Wissen erhalten, sondern auch praktische Werkzeuge und wertvolle Hinweise für eine gelingende Kommunikation zwischen Vereinen und Community. Außerdem sind wir die wichtigsten Schritte zur Entwicklung einer Kommunikationsstrategie durchgegangen“, – sagt Anastasiia Sliepukhina (IEC e.V.).
„Das Seminar war sehr hilfreich! Ich habe viel Neues über Social-Media-Arbeit und Community-Management erfahren. Besonders spannend war die gegenseitige Analyse der Medienressourcen der Vereine. Es war sehr wertvoll, Rückmeldungen zu unseren Stärken und Schwächen zu bekommen. Wir werden uns weiter verbessern“, – sagt Katya Belyankina (RDD e.V.).
Die Multiplikator*innenschulungen wurden vom BVRE e.V. im Rahmen des Projekts "MoKoVe – Mit moderner Kommunikation punkten! Wie können moderne und digitale Kommunikationsformen das Vereinsmanagement und die Vereinsarbeit modernisieren und weiterentwickeln?" durchgeführt. Das Projekt wird durch das Bundesministerium des Innern im Rahmen des Bundesprogramms „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (BGZ) gefördert.