Digitales Solidaritäts- und Antikriegstreffen

Redakteurin · 

Am 7. März 2022 fand das gemeinsame digitale Solidaritäts- und Antikriegstreffen statt, das durch den Bundesverband russischsprachiger Eltern e.V. mit dem Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland und vielen anderen Migrant*innenorganisationen organisiert und durchgeführt wurde.

An dem Treffen nahmen 28 Vetreter*innen unterschiedlicher migrantischen Organisationen teil, unter anderem Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD), Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V. (LAMSA), Förderverein des Migrantenrates der Hansestadt Rostock e.V. (FABRO), Zentrum gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit Land Brandenburg, Internationales Engagement Chemnitz e.V., Kolorit e.V., Chemnitz, Deutsch-Alternativer Kulturverein e.V., Berlin.

Victor Ostrovsky, Phoenix-Köln e.V., fing das Gespräch mit Worten an: "Wir müssen den Aggressor bei Namen nennen: Putin greift Ukraine an. Putin führt den Krieg gegen das ukrainische Volk".

Er stellte die Position der Russischsprachigen in Deutschland und ihre Solidarität mit der Ukraine klar.

Diana Sandler teilte mit, wie die Hilfe für das ukrainische Volk in der Ukraine sowie Geflüchtete in Deutschland gut organisiert wird und welche Schritte bereits getan wurden. Es ist eine unglaubliche Solidarität aller Menschen zu spüren! Auch erzählte Frau Sandler von vielen Diskriminierungsfällen an Russischstämmigen in Deutschland.

Varsenik Minasyan von Damost /Brandenburg erzählte von Koordinierungsschwierigkeiten bei der Unterstützung der geflüchteten Menschen in Berlin. Es ist sehr chaotisch, wenn Menschen stündlich in Berlin ankommen und man brauche mehr helfende Hände und Freiwillige, besonders an den Wochenenden.

Maria Mutjewa teilte die Kritik zum chaotischen Zustand nicht mit, sondern schlug vor, proaktiv zu handeln und Hilfe anzubieten: "Wir als Vertreter*innen verschiedener migrantischen Organisationen müssen proaktiv handeln, vermitteln, Wege für Hilfen schaffen".

Auch andere Teilnehmende erzählten sowohl von ihren Sorgen als auch von ihren Hilfsangeboten. So eine Krise solchen Maßstabs wird natürlich von einem Chaos begleitet. Man soll die Hilfen bündeln und das geschieht bereits ganz gut, wie zum Beispiel in Sachsen-Anhalt, erzählte Frau Zofia Singewald von LAMSA e.V. Diana Sandler kritisierte die Organisation der Hilfen in Brandenburg.

Barbara Lange (Kommunale Ausländerinnen- und Ausländervertretung in Frankfurt) berichtete von den Hilfsangeboten der Stadt Frankfurt am Main, jedoch erzählte sie von dem fehlenden Zugang zu den Integrationsbeauftragten.

Ruben Cardenas, Geschäftsführender von Migranet (Mecklenburg-Vorpommern) informierte auch von den Hilfsangeboten im Norden Deutschlands. Herr Koessl, der Ausländerbeauftragte des Landkreises Gotha berichtete von großer Solidarität und der Welle der Hilfsbereitschaft.

Herr Koessl appelliert jedoch darauf, Netzwerke zu bilden, damit die Hilfe auch 6 Monate später (auf mittlere und große Sicht) geleistet werden kann: „Es sind Frauen mit kleinen Kindern, um die es in Zukunft gehen wird“.

Susanna Steinbach, Geschäftsführerin der Türkischen Gemeinde Deutschlands, sieht ihre Rolle in der Strukturierung und der Lobbyarbeit der finanziellen Aufstockung der Hilfsangebote- und Strukturen. Auch Diana Sandler betont die Wichtigkeit der Finanzierung der Koordinierungsarbeit und Hilfsangebote für Geflüchtete. Freiwillige, die helfen, sind müde! 24 Stunden am Tag wird unterstützt und geholfen! Ayman Qasarwa schlägt vor, eine konkrete und gemeinsame Stellungnahme dazu zu geben!

Wladimir Weinberg, Geschäftsführender des Bundesverbandes russischsprachiger Eltern e.V. bedankte sich bei allen Helfenden und Unterstützenden und berichtete von der Arbeit des Bundesverbandes: Informationen sammeln, koordinieren. Auch erzählte er von dem Treffen des BVRE e.V. in Berlin mit der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus Frau Reem Alabali-Radovan und als Ergebnis wird zurzeit ein großes Projekt vorbereitet, mit ganz verschiedenen Aspekten: konkrete Koordination mit Unterstützung bis Arbeit mit Kindern, Frauen, Senioren. Auch das Thema „Öffentlichkeitsarbeit“ spielt dabei eine sehr große Rolle. Herr Weinberg appellierte an alle, dass ohne die Zusammenarbeit aller Verbände die Arbeit nicht gehen könnte! Nicht parallel arbeiten, sondern zusammen. Es braucht noch etwas Zeit für den reibungslosen Ablauf in ganz Deutschland, es braucht Zeit und Finanzen. Auch das Thema „Mobbing an russischsprachigen Kindern in den Schulen“ muss angegangen werden, man braucht konkrete Dokumentation der Vorfälle und Nachverfolgung der Fälle.

Anastasia Sudzilovskaya schlug vor, das Thema "Politische Bildungs- und Aufklärungsarbeit" auszuweiten und regelmäßige Treffen und Formate der Migrant*innenorganisationen stattfinden zu lassen.

Die nächsten Schritte:

  • Stellungnahme mit Bedarfen formulieren (konkrete Hilfe für Geflüchtete)
  • Politische Bildung,
  • Solidarität, Unterstützung Eventuelle gemeinsame Aktion "Stoppt den Krieg!"