Flucht aus der Ukraine. Publikation wurde unter der Beteiligung des BVRE e.V. erstellt

Redakteurin · 

Seit Kriegsbeginn sind rund eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Ehrenamtler*innen leisten von Beginn an alle mögliche Arbeit, aber auch die Politik hat – im Gegensatz zu 2015 – den Geflüchteten aus der Ukraine weitreichende Rechte und Hilfen ermöglicht.

In der Publikation „Flucht aus der Ukraine. Herausforderungen und Chancen für die Migrationsgesellschaft“ beschäftigen sich die sechs Träger des Kompetenznetzwerks für das Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft u.a. mit den Fragen: Warum ist die Politik gerade in Folge dieses speziellen Krieges aktiv geworden? Welche Herausforderungen mussten und müssen Ehrenamtler*innen und die Zivilgesellschaft stemmen? Kann diese Art von Flüchtlingspolitik als Blaupause betrachtet werden? Wie kann und muss sich diese Politik noch verändern, damit sie alle Geflüchteten erreicht und hilft?

In dieser Broschüre geben die Träger des Kompetenznetzwerks Einblicke in deren Arbeit, ihre Herausforderungen und die Rolle von Migrant*innenorganisationen im Rahmen des Krieges. Sie beleuchten die Erfahrungen und das Engagement von Geflüchteten in Deutschland und geben Handlungsempfehlungen für u.a. einen besseren Umgang mit Fluchtbewegungen und eine bessere Vorbereitung und Kommunikation in Krisenzeiten.

Von Erfahrungen von aus der Ukraine geflüchteter Rom*nja berichten die neuen deutschen organisationen (ndo) in ihrem Beitrag „Selektive Solidarität. Ein Gespräch mit Violeta Balog und Georgi Ivanov von Amaro Foro über den hartnäckigen Rassismus gegen Rom*nja und seine Fortsetzung in Zeiten des Krieges“, für den sie zwei Expert*innen interviewt und das Gespräch aufbereitet haben. Passend dazu fasst die Schwarzkopf Stiftung – Junges Europa in „Solidarität mit Geflüchteten – sind alle gleichermaßen willkommen?“ zusammen, welche Auswirkungen die Fluchtbewegung aus der Ukraine für die hiesige Migrationsgesellschaft hat und welche Chancen, aber auch Ungleichbehandlungen, dadurch offengelegt werden. Dazu haben sie u.a. ein Gespräch mit der Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, Reem Alabali-Radovan, geführt. Wie wichtig Gespräche in Krisenzeiten sind, zeigt uns der Beitrag von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. „Was sage ich da nur? Zum Umgang mit politisch Andersdenkenden“. Denn gerade in schwierigen Zeiten haben Ressentiments Konjunktur und Kommunikation wird oft bewusst genutzt, um Fehlinformationen zu streuen und Hetze zu betreiben. Wie der Beitrag zeigt, bedarf es bestimmter Kompetenzen, um Gesprächsräume anzubieten, in denen der demokratische Diskurs und der demokratische Prozess lebhaft gestaltet werden. Auch diese Kompetenzen bringen zivilgesellschaftliche Organisationen durch ihre Arbeit in der politischen Bildung mit und können Konflikte innerhalb der Ankunftsgesellschaft moderieren.

Yulia Grishakov vom BVRE e.V. schreibt über die Wichtigkeit des bürgerschaftlichen Engagements in Vereinen und anderen Migrant*innenorganisationen, darüber, dass sie gesellschaftliche Wertschätzung, finanzielle Unterstützung, Sichtbarkeit und Vernetzung braucht. Die wichtige Rolle von Zivilgesellschaft und Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland in der Ukraine-Hilfe betonen auch die Autor*innen Nane Khachatryan und Yaroslav Emelianov vom Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland e.V.