Neue Initiativen und Projekte. Januar 2025 in den BVRE-Organisationen

Olga Groznaya · 

Die BVRE-Mitgliedsorganisationen sind aktiv in das Jahr 2025 gestartet. Wir haben an Kundgebungen teilgenommen, Aktionen, Ausstellungen und Jugendcamps organisiert, humanitäre Hilfe gesammelt und neue Projekte initiiert. Lesen Sie mehr in unserer Zusammenfassung.

Die Allianz für ein freiheitlich-demokratisches Russland e.V. nahm am 25. Januar an der Veranstaltung „Lichtermeer für Demokratie“ in Neustadt an der Aisch teil. Die Veranstaltung fand anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz statt und richtete sich gegen Rechtsextremismus. Für das Bündnis sprach Nadezhda Kolobaeva, russische Filmemacherin und Journalistin, die in ihrer Heimat Fakes über das Massaker in Bucha aufgedeckt hat, sprach in ihrer Rede eindringlich darüber, wie es ist, in einer Diktatur zu leben – einem System, das für einige rechte Politiker*innen hierzulande offenbar als Vorbild dient.

”Lasst uns zusammenstehen und weiterhin klare Kante gegen Hass und Hetze zeigen”, betonte Nadezhda.

In Berlin organisierte der Club Dialog e. V. einen Vortrag mit der Vorsitzenden des Vereins, Natalia Rösler, zum Thema „Deutschland als Sozialstaat“ . Dabei ging es um die Geschichte des Sozialstaates in Deutschland und die Ideen, die dahinterstehen, um die Sozialpolitik als Eckpfeiler der politischen Stabilität und des Schutzes der Bürgerrechte, um die Herausforderungen der Gegenwart und um Lösungsansätze für die entstandenen Probleme. Die von dem Journalisten Dmitry Vachedin moderierte Veranstaltung stieß bei den Zuhörer*innen auf großes Interesse. Die Vorträge und Diskussionen zur deutschen Politik in russischer Sprache finden im Rahmen des Projekts LAB23 der Berliner Landeszentrale für politische Bildung statt.

Das Team von Wesna e.V. in Freiburg und der größte Hersteller von Sojaprodukten Taifun Tofu haben ein gemeinsames Projekt gestartet. Taifun Tofu beschäftigt viele Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Ländern und das Team des Vereines bietet ihnen Deutschkurse an. Das Projekt ermöglicht es ihnen, mehr über die deutsche Kultur zu erfahren und fördert die Integration. Wesna e.V. bietet diese Zusammenarbeit nun auch anderen Wirtschaftsorganisationen in der Region an.

Ausländerrat Dresden e.V. organisierte in Dresden eine Lesung aus dem neuen Buch der Journalistin, Schriftstellerin und Historikerin Anne Applebaum “Die Achse der Autokraten”. Das Buch handelt von antidemokratischen Regimen auf der ganzen Welt, die sich gegenseitig unterstützen, sich illegal bereichern und die Opposition unterdrücken. Anne Applebaum erhielt für das Buch den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Bei einer vom Ausländerrat organisierten Veranstaltung wurde das Buch von Menschen gelesen, die in ihren Heimatländern mit Autokratie konfrontiert waren. Dazu gehörte Natalija Bock, die in der Ukraine geboren wurde und seit 26 Jahren in Dresden lebt. Sie las ein Fragment aus einem Buch, das erklärt, wie Autokraten die Demokratie diskreditieren. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse, mehr als 100 Personen besuchten die Lesung.

AVP - Akzeptanz, Vertrauen, Perspektive e.V. hat im Rahmen der UkraineHilfe Düsseldorf eine große Ladung mit humanitärer Hilfe nach Sumy geschickt. Sie wurde von deutschen Geschäftsleuten und Privatpersonen gespendet. Die humanitäre Hilfe umfasste Möbel und Ausrüstung für Krankenwagen, Kinderkleidung, Spielzeug, Lebensmittel, Petroleum für Grabkerzen und vieles mehr. Das Hilfsprojekt wird gemeinsam mit United Help Ukraine und der Organisation „Ob'єdnana Pomich Ukraini“ durchgeführt.

In Fulda zeigte das Zentrum RODNIK e.V. eine Ausstellung mit Bildern von Flüchtlingsfrauen aus der Ukraine. 20 Werke entstanden unter der Anleitung des Künstlers Vadim Koltun. In ihren Bildern spiegeln die Autorinnen die Schönheit Fuldas wider, drücken Dankbarkeit und neue Gefühle in Bezug auf das Leben in Deutschland aus.

Die Bilder vermitteln nicht nur die persönlichen Erfahrungen der Autor*innen, sondern schaffen auch einen kulturellen Dialog, der es uns ermöglicht, die Stadt mit den Augen derer zu sehen, die hier eine neue Heimat gefunden haben.

Die Ausstellung bildete den Abschluss des Projekts „Rasom: die Kraft der Einheit“ und zeigte, dass Kreativität ein wichtiges Instrument für die Integration sein kann, das soziale Bindungen fördert und bei der Anpassung hilft.

Ein Jugendcamp in Österreich wurde von der deutsch-ukrainischen Organisation de. Perspektive e.V. aus Düsseldorf organisiert und durchgeführt. Es wurde von 50 Jugendlichen aus verschiedenen Regionen Deutschlands mit und ohne Migrationsgeschichte besucht. Die Interaktion zwischen jungen Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund war das Hauptthema des Camps. Jeden Tag gab es Workshops, Sport-, Theater- und Musikveranstaltungen. Das Camp wurde von der djo Europa unterstützt. Viele Campteilnehmer*innen schlossen sich der Initiative Jugend Perspektive an und setzen nun ihre Ideen in dieser Organisation um.

Im Kultur- und Integrationszentrum PHOENIX e.V. begann die neue Saison des „Wander Club“ für Liebhaber*innen von unterhaltsamen und informativen Wanderungen. Der Club bringt Menschen mit Migrationsgeschichte zusammen, die mehr über Nordrhein-Westfalen, wo sie heute leben, erfahren wollen. Die erste Wanderung in diesem Jahr führte die Teilnehmer*innen nach Hennef an der Sieg. Hier gibt es viele kuriose und malerische Dinge zu sehen. Im Wald Weingartsberg stehen zum Beispiel zwei Eichen, eine dreihundert Jahre alt, die andere fünfhundert Jahre alt. Es gibt das Kloster Bödingen, das zwar geschlossen ist, aber immer noch Pilger*innen anlockt. In den Städten Blankenberg und Bödingen gibt es Fachwerkhäuser und Burgen. Diese Wanderungen bringen die Menschen auch bei schlechtem Wetter zusammen.

Bilder: RODNIK e.V., Club Dialog e.V. , de. Perspektive e.V., Ausländerrat Dresden e.V. , WESNA e.V., AVP e.V., Allianz für ein freiheitlich-demokratisches Russland e.V. (Fotos: Martina Eichner), PHOENIX e.V.