November 2024. Konferenzen, Treffen, Aktionen in BVRE-Mitgliedsorganisationen

Olga Groznaya · 

Im November wurden von BVRE-Mitgliedsorganisationen neue Projekte und Ideen vorgestellt. Die Verwirklichung vieler von ihnen ist aufgrund von Kürzungen des Sozialhaushalts fraglich. Die Mitgliedsorganisationen beteiligten sich auch an der Kampagne gegen die Kürzungen.

Club Dialog veranstaltete in Berlin die erste unabhängige Konferenz von Organisationen und Initiativen, die mit russischsprachigen Menschen im Bereich der Integration und Bildung arbeiten. Schon der Name der Konferenz - „Synchronisation“ - implizierte den aktiven Meinungs- und Erfahrungsaustausch, das Kennenlernen bzw. Wiederkennenlernen und die Entdigitalisierung. Bei mehr als hundert Personen, deren Arbeit mit der Integration und Bildung russischsprachiger Menschen in Berlin zu tun hat, stellte sich heraus, dass sie viele gemeinsame Aufgaben und Probleme haben. Und die lassen sich oft besser lösen, wenn man weiß, dass man es nicht allein tut, dass es Mitstreiter gibt, die bereit sind, bei Bedarf zu helfen. Die Berliner Beauftragte für Partizipation, Integration und Migration, Katharina Niewidzial, und der Vertreter des Innenministeriums, Markus Pristerat, begrüßten das Publikum. Die Leiterin des Club Dialog, Natalia Roesler, gab einen Überblick über die Situation. Führende Berliner Dachverbände wie BVRE e. V., TBB e. V., MRBB e. V., VIA Berlin-Brandenburg e.V. sowie der Landesbeirat für Partizipation. Die fachliche Vernetzung fand im Format World Café statt, aber das Fishbowl wurde zu einem Ort der Reflexion, des emotionalen Ausdrucks und der Unterstützung. So wurde die sich bildende Gemeinschaft nicht nur aufgrund ähnlicher Aufgaben und Probleme zusammengeführt, sondern auch auf der Grundlage des Verständnisses für die Gefühle des Anderen und gleichzeitig gemeinsamer Ansätze und Einschätzungen. Der abschließende Teil, das Play-back-Theater, war eine originelle, aber sehr effektive Art, die Ergebnisse der Konferenz zusammenzufassen und einen Ort für Reflexion, Humor und tiefe Analyse zu schaffen.

Das Team des Ausländerrat Dresden e.V. beteiligte sich an einer Kampagne gegen die Kürzungen der Stadt Dresden bei den Sozialausgaben im Allgemeinen und bei der Integration von Kindern und Jugendlichen im Besonderen. Für das Jahr 2025 hat Dresden eine Haushaltskürzung von 70 Millionen Euro geplant.

Viele Projekte und Beratungsstellen, die sich mit der Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte beschäftigen, sollen geschlossen werden. Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fehlen 8,3 Millionen, 60 Sozialpädagogen werden arbeitslos.

Tausende Menschen haben in Dresden gegen die Kürzungen protestiert.

Die deutsch-ukrainische Organisation de.Perspektive e.V. veranstaltete eine Aktion anlässlich der 1000 Tage des russischen Großangriffs auf die Ukraine. Gezeigt wurde der Dokumentarfilm „Der Preis des ukrainischen Brotes“ von Olga Gibelinda. Eine Podiumsdiskussion diente der Erörterung der wichtigsten Ereignisse und Faktoren, die den Verlauf des Krieges beeinflussten, sowie dem besseren Verständnis des Kontextes der Ereignisse. Eine Ausstellung ukrainischer Studentenarbeiten namens „STOP THE WAR“ und eine Verkostung von Palyanitsa, einem traditionellen ukrainischen Brot, wurden organisiert. Organisiert wurde diese Veranstaltung gemeinsam mit dem Bundesverband ukrainischstämmiger Familien, Senioren, Frauen und Jugendlichen e.V. (BVUFSFJ e.V.), es war ein wichtiger Schritt zur Unterstützung der Ukraine und eine Erinnerung an den Wert des Friedens für uns alle.

Das Projekt Empowerment von Frauen wurde in Baden-Württemberg ins Leben gerufen, um ukrainische Frauen mit Migrationshintergrund in Deutschland zu unterstützen und zu integrieren. Das Projekt wird von dem Verein WESNA gemeinsam mit der Stadt- und Landkreisverwaltung Emmedingen und dem Jobcenter Emmedingen durchgeführt.

Das Projekt umfasst Sprachkurse, gruppenpsychologische Trainings, Netzwerkarbeit und vieles mehr.

Ein Onlinetreffen zur Anerkennung ausländischer Hochschulbildung in Deutschland wurde von vier BVRE-Mitgliedsorganisationen organisiert - Club Dialog, de. Perspektive e.V. aus Düsseldorf, Internationales Engagement Chemnitz e.V. aus Chemnitz und das Deutsch-Ukrainische Zentrum in Rostock. Initiiert wurden die Online-Konsultationen durch das Projekt „Fahrplan Anerkennung beruflicher Abschlüsse Plus” (FAbA+)". Im Rahmen dieses Projekts wurde vor einem Jahr das „Überregionales Kompetenzzentrum zur Anerkennung ukrainischer Berufsabschlüsse“ gegründet. Projektberater aus Berlin sprachen in ukrainischer Sprache über den Prozess der Diplomanerkennung in Deutschland. Ein großes Publikum verfolgte per Zoom in Düsseldorf, Rostock und Chemnitz.

Das interkulturelle Zentrum RODNIK e.V. in Fulda öffnete ab November ein neues „Club der fröhlichen Vorschulkinder“ für ukrainische Geflüchtete. Den ersten Bewertungen von Eltern und Kindern zufolge waren die ersten Treffen unglaublich spannend und unterhaltsam! Mit Freude begannen die kleinen Teilnehmer, auf spielerische Weise Zahlen und Buchstaben zu lernen und ihren deutschen Wortschatz zu erweitern. Kateryna Horina aus der Ukraine engagiert sich seit zwei Jahren ehrenamtlich bei RODNIK, nimmt weiterhin an Integrationskursen teil und arbeitet mit großer Leidenschaft mit Kindern. Gleichzeitig versteht sie es, eine freundliche und angenehme Umgebung zu schaffen, in der Kinder durch unterhaltsame Aufgaben und aktive Spiele etwas über sich selbst und die Welt um sie herum lernen. Jedes Kind tauchte nicht nur in den Prozess ein, sondern machte auch den ersten Schritt zum Erlernen der für seine zukünftige Schule so wichtigen deutschen Sprache.

Das Günter-Feldmann-Zentrum in Frankfurt am Main bietet weiterhin Deutschkurse für Menschen mit Migrationshintergrund. Die Kurse sind interaktiv und barrierefrei und können von Menschen unterschiedlichen Alters besucht werden. Im Moment sind die meisten Kursteilnehmer Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Lehrer verwenden moderne Methoden, die an die verschiedenen Sprachniveaus angepasst sind.

Die Kurse helfen den Teilnehmern nicht nur, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern auch, sich schneller in die deutsche Gesellschaft zu integrieren.

Die Deutsch-Russische Gesellschaft in Göttingen hat einen Weihnachtsmarathon gestartet! Ende November stellte die Organisation einen ungewöhnlichen Adventskalender vor, der von der Aktivistin Anna Kozyakova handgefertigt wurde. Er enthält nützliche Wörter in deutscher Sprache und deren Übersetzung.

Jeden Tag warten auf die jungen Mitglieder und Teilnehmer des Clubs 5 neue „Winter“-Wörter und ein Stück einer wundervollen Weihnachtsgeschichte.

Bis zum 24. Dezember werden sie nicht nur 120 deutsche Wörter lernen, sondern stellen auch eine weihnachtliche Geschichte zum gemeinsamen Lesen zusammen.

Bilder: RODNIK e.V., Günter-Feldmann-Zentrum e.V., Club Dialog e.V. , de. Perspektive e.V., Internationales Engagement Chemnitz e.V., Ausländerrat Dresden e.V. , WESNA e.V., Deutsch-Russische Gesellschaft Göttingen e.V.