Solidarität, Kreativität und neue Initiativen: Der Juli in den BVRE-Mitgliedsorganisationen

Redakteurin · 

Der Juli in den Mitgliedsorganisationen des BVRE e.V. war von lebendigen Aktionen, kreativen Projekten und wertvollen Begegnungen geprägt. Von einer kraftvollen Kampagne zur Verteidigung der Menschenrechte bis hin zu Theaterpremieren und internationalen Jugendcamps – unsere Mitglieder und Partner bringen Menschen zusammen, bauen kulturelle Brücken und unterstützen diejenigen, die Hilfe brauchen.

Solidarus e. V. und Quarteera e. V. haben gemeinsam mit weiteren Organisationen die wichtige Kampagne #SaveHumVisa22 ins Leben gerufen, um den Erhalt humanitärer Visa nach § 22.2 Aufenthaltsgesetz zu sichern. Die Entscheidung der Bundesregierung, die individuelle humanitäre Aufnahme auszusetzen, stellt eine ernsthafte Gefahr für anti­kriegs­engagierte und andere zivilgesellschaftliche Aktivist*innen aus Russland und Belarus dar, deren Leben und Freiheit durch diese Visa gerettet wurden. Die Organisationen rufen dazu auf, diesen Mechanismus beizubehalten. Die Kampagne vereint NGOs, zivilgesellschaftliche Initiativen und alle, die Menschen unterstützen wollen, die im Kampf gegen Autoritarismus und Krieg ihre Freiheit und ihr Leben riskieren. Weiterlesen

Hamburger BVRE-Mitgliedsorganisationen – der Norddeutscher Koordinierungsrat der russischsprachigen Bürger e. V. und Free Pro Video e. V. – haben die Initiative ergriffen, im Herbst 2026 den Kongress der russischsprachigen Europäer*innen zu veranstalten. Nach dem Konzept der Organisator*innen soll der Kongress ein wichtiger Schritt sein, um die Interessen russischsprachiger Fachkräfte, migrantischer Arbeitgeber*innen und europäischer Steuerzahler*innen zu vereinen. Die Initiative wird bereits von Politiker*innen, gesellschaftlichen Akteur*innen und Medienpartner*innen unterstützt. Die Organisator*innen laden alle interessierten Fachleute ein, sich an der Vorbereitung des Kongresses zu beteiligen – unter anderem im Organisationskomitee, im Kuratorium oder im Beirat. Für Fragen und Anmeldungen steht Vladimir Papkov unter V.papkov@icloud.comzur Verfügung.

Quarteera e. V. hat im Rahmen des Projekts „Plus Golos“ gemeinsam mit GENDERDOC-M den Dokumentarfilm „Nicht allein“ vorgestellt – Geschichten von Eltern, die den Weg von Angst und Unverständnis bis hin zu Akzeptanz und Unterstützung ihrer LGBTQ+ Kinder gegangen sind.

Gedreht im Sommer 2024 während des Berliner CSD, ist der Film ein ehrliches Gespräch über Liebe, Akzeptanz und familiäre Solidarität sowie Teil einer internationalen Bewegung von Eltern und Angehörigen queerer Menschen.

Den Film können Sie sich auf YouTube ansehen.

Das Günter-Feldmann-Zentrum organisierte in Frankfurt am Main einen Ausflug in den Stadtteil Höchst mit anschließendem Besuch des Porzellanmuseums. Dieser Teil der Stadt blieb im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen verschont und bewahrt bis heute seine historische Architektur und besondere Atmosphäre. Die Kunsthistorikerin Evgenia Chernitsova führte durch die Straßen, erzählte von Gebäuden, der Geschichte des Viertels und der einzigartigen Sammlung des Museums. Angenehmes Sommerwetter, spannende Fakten und anregende Gespräche machten diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis.

RODNIK e. V. setzte in Fulda die Reihe „Frauen-Pleinairs“ im Rahmen des Projekts „Dankbarkeit in Farben“ fort. Auf dem Domplatz, mit Blick auf die historische Michaelskirche, arbeiteten die Teilnehmerinnen unter der Leitung des Künstlers Vadim Koltun mit Öl- und Aquarellfarben, Gel- und Bleistiften. Die Atmosphäre war von Inspiration, gegenseitiger Unterstützung und Freude am gemeinsamen Schaffen erfüllt.

Jedes Werk spiegelte den persönlichen Blick auf die Schönheit der Stadt wider.

Das Integrations- und Kulturzentrum im Kreis Mettmann beteiligte sich am Stadtfest in Hilden, das Vielfalt und Zusammenhalt gewidmet war. In der zentralen Einkaufsstraße lud ein liebevoll gestalteter Stand zu selbstgebackenem Kuchen, offenen Gesprächen und Einblicken in die Projekte des Zentrums ein.

Heute bietet das Zentrum Programme für alle Altersgruppen an, legt jedoch besonderes Augenmerk auf Kinder und Jugendliche – von informativen Treffen und kreativen Werkstätten bis hin zu internationalen kulturellen und Bildungsreisen, die dazu beitragen, einander besser zu verstehen und neue Interessen zu entdecken.

Brücken e. V. in Erlangen feierte im Kulturzentrum des Stadtteils Bruck ein fröhliches Sommerfest. Gäste erwartete ein abwechslungsreiches Programm mit einem Bücherbasar, interaktiven Mitmachstationen sowie einem Puppentheater auf Deutsch. Am Abend fand die Premiere des Theaterstücks „Das seltsame Weib“ in russischer Sprache durch das Erwachsenentheater „MostY“ statt. Im Juli präsentierte das Kindertheater von Brücken zwei Stücke: die lustige Inszenierung „Abenteuer in Prostokwaschino“ sowie das berührende Theaterstück „Warum?“, das sich mit dem Thema Mobbing in der Schule auseinandersetzt. Und noch eine erfreuliche Nachricht: Die Vereinsvorsitzende Irina Denisova wurde von der Stadt Erlangen mit einem Ehrenbrief für ihr besonderes Engagement in der Jugendarbeit ausgezeichnet.

Club Dialog in Berlin startete die „Eltern-Sommerschule“ – eine Reihe von neun praxisorientierten Seminaren zur deutschen Bildungslandschaft, Berufsorientierung und zum Übergang in weiterführende Schulen, Fach- und Hochschulen. Eltern – und auf Wunsch auch ihre jugendlichen Kinder – lernen, individuelle Bildungswege zu planen, den Schulalltag besser zu verstehen und effektiv mit Bildungseinrichtungen auf Deutsch zu kommunizieren.

de. Perspektive e. V. organisierte ein Sommercamp für Kinder und Jugendliche in Italien. Teilgenommen haben sowohl Geflüchtete aus der Ukraine als auch junge Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte. Schwerpunktthemen des Camps waren Zusammenhalt und Vielfalt, mit dem Ziel, Integration zu fördern. Diese Themen wurden in interaktiven Workshops und abwechslungsreichen Aktivitäten aufgegriffen. Mit der Gruppe arbeitete ein Team von Betreuer*innen, darunter auch Personen, die selbst erst vor Kurzem in Deutschland Schutz gefunden haben und sich bereits aktiv in das Leben der lokalen Gemeinschaften einbringen. Die Teilnehmenden besuchten unter anderem Cervia, Cesenatico und San Marino. Insgesamt nahmen 64 Personen am Sommercamp teil.

Planeta e. V. organisierte zum dritten Mal ein deutsch-griechisches Jugendcamp im griechischen Loutraki für Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren. Die Teilnehmer*innen lernten Kultur und Geschichte Griechenlands kennen, nahmen an Stadtrundgängen, kreativen Challenges und spannenden Spielen teil. Im Laufe der Jahre haben sich besondere Traditionen entwickelt: der fröhliche „Neptun-Tag“ mit Spielen und Wettbewerben am Wasser sowie der herzliche Abschiedsabend, an dem T-Shirts mit Zeichnungen und guten Wünschen für Freunde gestaltet werden.

Bilder: Club Dialog e.V., RODNIK e.V., Deutsche Perspektive e.V., Quarteera e. V., Günter Feldmann Centrum, Integrations- und Kulturzentrum im Kreis Mettmann, Brücken e. V., Planeta e. V.