Seniorenarbeit
Hilfe für geflüchtete ukrainische Senior*innen
Zeitraum: 01.05.2023 - 30.04.2024
Vor Krieg fliehende und bereits geflohene ukrainische Senior*innen brauchen in Deutschland viel Unterstützung, Anschluss, Beratung, Kontakte. Es gibt viele Projekte, die auf die Zielgruppe Frauen und Kinder ausgerichtet sind und wenige Maßnahmen und Projekte für ältere Schutzsuchende. BVRE e.V. möchte das mit Hilfe der Finanzierung durch die Robert Bosch Stiftung ändern und auch gezielt betagte Flüchtlinge unterstützen.
In zahlreichen Projekten seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine für ukrainische Menschen wurde festgestellt, dass die Gruppe der Senior*innen sehr vulnerabel ist und mit der Förderung durch den knappen Bundesaltenplan wenig Unterstützung findet. Doch diese Zielgruppe hat einen größeren Unterstützungsbedarf als andere Zielgruppen. Körperliche und vor allem psychische Gebrechen, das höhere Alter, schwere Integration im fremden Land erschweren das Leben der geflüchteten Senior*innen in Deutschland noch mehr. Es gibt auch eine andere Tendenz: 17%* (*BMI - Alle Meldungen - Befragung ukrainischer Kriegsflüchtlinge (bund.de)) der Kriegsflüchtlinge sind allein nach Deutschland geflohen. Diese Menschen hatten entweder keine Familie oder haben ihre Familienmitglieder durch den Krieg verloren. Sie sind noch mehr auf die Hilfe und Unterstützung angewiesen. Der Krieg ist noch nicht vorbei und es kommen immer mehr neue Menschen aus der Ukraine, die Hilfe und Unterstützung brauchen und bereits auf bewerte Strukturen zurückgreifen können.
Ziele des Projekts:
Entgegenwirken der sozialen Isolation der Schutzsuchenden ukrainischen Senior*innen - soziale Einbindung bedeutet, regelmäßig sozialen Kontakt zu anderen Menschen zu haben und am sozialen Leben teilzuhaben. Soziale Einbindung fördert die Gesundheit.
Förderung und Unterstützung des selbstständigen, gleichberechtigten und selbstbestimmten Lebens in Deutschland - durch Methoden der Biographiearbeit eigene Ressourcen entdecken und erweitern, sich eigener Kompetenzen bewusstwerden, selbstständiges Leben führen, Entscheidungen eigenständig treffen.
Stärkung der Resilienz durch therapeutische Gespräche mit Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen - psychische Widerstandskraft in Bezug auf Krisen stärken, wieder Sinn im Leben sehen.
Aufbau von Netzwerken und Sozialkapital als Ausgleich für Verluste durch den Krieg - Vertrauen in Menschen und deren Hilfsbereitschaft wiederfinden. Soziales Kapital hat auch eine gesundheitsrelevante Wirkung auf psychosoziale Faktoren wie die Selbstwirksamkeit und Anerkennung. Durchführung von Gemeinschaftsaktionen fördert Teambildung und wiederum Vertrauen in andere Menschen.
Alle Ziele werden durch unterschiedliche Maßnahmen und Methoden erreicht: durch kulturelle Angebote, Gruppenausflüge, gemeinsames Musizieren, Bastelstunden, Gespräche etc., sportliche Betätigung, therapeutische Gespräche mit Sozialarbeiter*innen und Psycholog*innen, Biographiearbeit, Beratungsgespräche zum alltäglichen Leben in Deutschland, wie Bibliotheksausweise vor Ort beantragen oder Funktionen der Bank-, Bahn-, Ticketautomaten erklären, Fragen zum Alltagsleben beantworten, Beratungsangebote für Wohnungs- und Jobsuche, Anträge ausfüllen, Amtsbriefe lesen und erklären, psycho-soziale Beratungen, Gesundheitsberatungen etc.
Teilnehmende Organisationen
- Deutsch-Russisches Hilfswerk zur Heiligen Alexandra e.V., Leipzig
- Ausländerrat Dresden e.V., Dresden
- WESNA e.V., Freiburg
- Deutsch-Russisches Zentrum "Integration, Bildung, Sozial, Kultur" e.V. (DRZ IBSK e.V.), Gießen
- de.Perspektive e.V., Düsseldorf
- Deutsch-Russische Gesellschaft Göttingen e.V., Göttingen
- VDMO e.V., Dortmund
- Institut für virtuelles und reales Lernen in der Erwachsenenbildung, Ulm
- Russisch-Deutsches Kulturzentrum e.V., Nürnberg
- Günter-Feldmann-Zentrum e.V., Frankfurt am Main
- Ukrainisches Atelier für Kultur und Sport (UAKS) e.V., Stuttgart
- Brücken e.V., Erlangen